Stiftung Chance für das kritisch kranke Kind

Ernährungsmedizinerin - Advanced Practice Dietitian

Die Abteilung für Intensivmedizin und Neonatologie des Kinderspitals Zürich hat in der Schweiz die erste Stelle einer Fachexpertin Advanced Practice Dietitian geschaffen. Diese wird seit März 2020 von Larissa Bürki bekleidet und von der Stiftung Chance finanziert.

Chronisch kritisch kranke Kinder leiden oft an Über- oder Unterernährung, Störungen des Verdauungssystems, Muskelverlust sowie unzureichendem Gedeihen. Dies kann zu schlechteren Ergebnissen und erhöhter Mortalität führen. Studien zeigen, dass eine auf Intensivmedizin spezialisierte Ernährungsberaterin die Ernährungssituation im interdisziplinären Setting verbessern kann.

Ernährungsmedizinerin

Larissa Bürki hat ihre Ausbildung mit einem Master of Science (MSC) in Ernährungsmedizin abgeschlossen und sich auf die Ernährungsbedürfnisse kritisch kranker Kinder spezialisiert, einer noch eher jungen Wissenschaft im Bereich der Pädiatrie. Die Bezeichnung «Advanced Practice» bedeutet, dass sie aufgrund ihrer Kenntnisse und praktischen Erfahrungen im Spezialgebiet in der Lage ist, Aufgaben wahrzunehmen, welche über den üblichen Verantwortungsbereich einer Ernährungsberaterin hinausgehen. Kritisch kranke Kinder werden meist künstlich ernährt, enteral mit Magen- oder Dünndarmsonde oder parenteral direkt ins Blut. Für ihre optimale Versorgung mit Nährstoffen gibt es eine Reihe von Parametern. Neben dem Verhältnis von Gewicht und Grösse in Bezug aufs Alter werden auch neuartige Messwerte eingesetzt. Die Messung des Oberarmumfangs vermittelt beispielsweise bei Herzpatienten, die zu Wassereinlagerungen neigen, ein klareres Bild über das Gedeihen. 

Optimale Ernährung soll Ernährungsdefizite vermeiden, den Heilungsprozess begünstigen und die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation bestenfalls verkürzen. Je nach Alter und Erkrankung ist die Ernährungstherapie unterschiedlich fokussiert. Advanced Practice Dietitian Larissa Bürki nimmt zweimal pro Woche an den Visiten auf den beiden Intensivpflegestationen mit je neun Betten teil. Bei Bedarf ist sie auch auf der Neonatologie des Kinderspitals im Einsatz. Bei den Visiten werden die Ernährungsbedürfnisse und -ziele überprüft und in enger Zusammenarbeit mit den Ärztinnen ggf. angepasst – bezüglich Menge, Verabreichungsgeschwindigkeit und -art, Nährstoffzusätzen und Verträglichkeit. Larissa Bürki schätzt die konzentrierte Stimmung auf der IPS des Kinderspitals Zürich, ebenso die Komplexität, Interprofessionalität und die grosse Fürsorglichkeit zum Wohl der Patientinnen und Patienten.



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