Stiftung Chance für das kritisch kranke Kind

Klinische Apothekerinnen auf der Intensivstation

Vier Fachexpertinnen Critical Care Pharmacists arbeiten auf den Intensivstationen des Kinderspital Zürich. Ihr Einsatz wird von der Stiftung Chance mitfinanziert, ab 2023 vom Kinderspital Zürich.

Was muss man sich unter einer Critical Care Pharmacist vorstellen?

Wir unterstützen Patient*innen, Eltern, Ärzteschaft, Pflege bei der Arzneimitteltherapie auf den Intensivstationen. Zentrales Element unserer Arbeit ist die Begleitung der Patientenvisiten. Dabei prüfen wir die Dosierungen, Arzneimittelwechselwirkungen, potenzielle Nebenwirkungen und stehen bei Fragen zur Therapieoptimierung zur Verfügung.

Was ist Ihre Ausbildung?

Ein Studium der Pharmazie mit einschlägiger Berufserfahrung in der klinischen Pharmazie oder Spitalpharmazie ist Grundlage, um als Critical Care Pharmacist tätig zu sein. Bisher gibt es in der Schweiz keine zertifizierte Weiterbildung. Deshalb erfordert unsere Tätigkeit viel Eigeninitiative. Tiefergehendes Fachwissen erarbeiten wir uns im Selbststudium, um uns die erforderliche zusätzliche Expertise im Bereich der pädiatrischen Intensivmedizin anzueignen. Hilfreich ist der Kontakt und die Unterstützung von Kollegen aus dem angelsächsischen Raum, wo der Critical Care Pharmacy Service etabliert ist. Wir freuen uns, bei der Gestaltung dieser neuen Disziplin in der Schweiz Pionierarbeit zu leisten.

Klinische Apothekerinnen auf der Intensivstation

Wo macht Ihre Expertise einen Unterschied?

Unser Fokus liegt auf der Behandlung von kritisch kranken Kindern, welche intensivste Betreuung auf jeder Ebene benötigen. Bei diesen Patient*innen kann sich der Krankheitszustand rapide verändern und eine umgehende Anpassung der Medikation erfordern. Wir stehen dem Team auf der Intensivstation bei. Unsere Arbeit trägt massgeblich zur Erhöhung der Patientensicherheit bei, erhöht die Qualität der Arzneimitteltherapie und entlastet das Team.

Wie gehen Sie mit den Schicksalen kritisch kranker Kinder um?

Unser Aufgabenbereich ist eher im Hintergrund, sodass wir in hoch kritischen Situationen weniger nah am Patienten sind als behandelnde Ärzte und Pflege. Dennoch erleben wir belastende Situationen, können uns jedoch auf den Austausch im Team sowie die Betreuungsangebote des Kinderspitals Zürich stützen.

Wie ist Ihr Stellenwert im interdisziplinären Austausch mit den Mediziner*innen?

Wir haben einen sehr offenen und direkten Umgang und begegnen uns auf Augenhöhe. Dabei kann jede Seite vom Wissen der jeweils anderen Disziplin (Pharmazie und Medizin) profitieren.

Welches sind die befriedigenden, belohnenden Momente in Ihrer Arbeit?

Besonders erfüllend sind für uns Momente, in denen unsere Empfehlungen umgesetzt werden und wir eine direkte Verbesserung des Gesundheitszustandes unserer Patient*innen beobachten können. Ebenso stärken uns Momente, in welchen wir das Team merklich unterstützen können. Es ist herausragend, was das gesamte IPS-Team jeden Tag und jede Nacht leistet!



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